
Die erste Brücke mit Fußbodenheizung
Selbst wenn die Temperaturen noch nicht auf den Gefrierpunkt gesunken waren, schickte der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr schon seine Salzstreuwagen mit der umweltschädlichen Last zur Brücke bei Berkenthin, einem Ort im südlichen Schleswig-Holstein. Die Fahrbahn auf dem Stahlbauwerk drohte zu vereisen, längst bevor die Straße davor und dahinter glatt wurde: hohe Unfallgefahr!
Ursache für die kritische Verkehrslage ist das herrschende Mikroklima: Die Brücke quert auf diesem Abschnitt der B 208 den Elbe-Lübeck-Kanal in einer Niederung. Wegen der besonderen Beschaffenheit von Boden und Landschaft treffen hier häufig Kaltluftströmungen auf hohe Luftfeuchtigkeit mit stärkerer Nebel- und damit Feuchtigkeitsbildung. Fegt dann schneidender Wind – was bei vielen Brücken allein schon für erhöhte Glättebildung sorgt – temperaturabsenkend unter und über das Bauwerk, dann wird der Belag in der Kältezange schnell zum Eisparkett.
Mit dieser unkalkulierbaren Gefahrenlage ist es jetzt vorbei. Mehr noch: Eine neue Kanalbrücke hat die historische ersetzt und ist zu einem technischen Vorzeigebau für die ganze Republik geworden, wo ähnliche Witterungs- und Naturbedingungen das Autofahren auf Brücken zum Risiko machen. Im November 2011 wurde nach mehr als zweijähriger Planungs- und Bauzeit die erste Brücke in Deutschland freigegeben, deren Fahrbahn durch Erdwärme beheizt wird – und im Sommer mit derselben Wärmepumpentechnik von Weishaupt auch gekühlt, um zum Beispiel Spurrillenbildung bei Hitze einzudämmen.
Die einzigartige Konstruktion ist zudem mit intelligenter Mess- und Steuerungstechnik versehen, die automatisch für den Einsatz der geothermischen Anlage sorgen.
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